Die Lehrerfamilie Schilling

IIa Nachfahren des Kerstenbrucher Lehrers Christian Ludwig Schilling

Christian Ludwig SCHILLING[1](=IIa),
* Kirchhain 04.03.1764[2], + Kerstenbruch 28.12.1820[3].

1770 ging er zusammen mit seinen Elter in die Kolonie Rehfeld (Königl. Amt Wollup). Die Lehrerstelle seines Vaters wurde so schlecht bezahlt, dass er nur das lernen konnte, was ihm sein Vater lehrte. 1785 wurde er in Alt-Trebbin als Lehrer eingesetzt.

Schulhaus Alttrebbin

Er war der Nachfolger des Schulmeisters Friedrich ROTHENBURG (+1785). 1786 heiratete er die Tochter des Friedrich ROTHENBURG und ging als erster Lehrer nach Kerstenbruch[4].
Als Lohn erhielt er dort Brotgetreide von der Gemeinde, einige Fuhren Holz, Accidenzien für seine Küsterdienste und ein Schulgeld für 47 Schüler in Höhe von 56,21 Talern. Insgesamt betrug sein Jahreslohn 101,18 Taler. In der Schule zu Kerstenbruch wurde im Sommer von 6 Uhr bis 9 Uhr und im Winter von 8 Uhr bis 11 Uhr und von 13 Uhr bis 16 Uhr unterrichtet. Mittwochs und Samstags fand nur vormittags Unterricht statt. Die Arbeitszeit in der Schule betrug 30 Stunden in der Woche[5]
Im Winterhalbjahr 1809 bis 1810 lehrte er in der Schule zu Kerstenbruch Singen, Lesen, Religion, Schreiben, Buchstabieren, Rechnen, Katechisieren, das 5. Hauptstück (Sakrament des Altars), Aufschlagen der Bibel und des Gesangbuches. Für seinen Unterricht nutzte er die Bücher "Die Katechisation" von Prediger Treumden? zu Schönerlinda, "Kinderfreund" von Friedrich Eberhard von Rochow, das Gesangbuch von August Mylius. Zum Rechnen und Schreiben hat er seine "eigene Erfindung" genutzt. Die Schule hatte nur eine Tafel und 2 alte Bänke[6].

1790 besuchte er das Lehrerseminar an der königlichen Realschule in Berlin.
Diese Realschule wurde 1747[7] durch Julius Hecker gegründet. Das Lehrerseminar fand im Jahre 1748 das erste Mal statt. Aus diesem Seminar ging 1753 das "kurmärkische Lehrerseminar" hervor, welches ab 1753 seinen Sitz auf dem Schloss Köpenick hatte.
1789 besuchten 60 Teilnehmer das Seminar, welche nach der katechetischen Methode von 5 Lehrern unterrichtet wurden. Im Seminar wurden die Bereiche Singen, Schönschreiben, Rechnen, Katechismus/Katechismus Lutheri, die Evangelien und Epistel, Geographie, Geschichte, Naturgeschichte und Naturlehre, Diätetik, Orthographie und der theoretische Seidenanbau gelehrt[8]

oo Klein Barnim 02.05.1786 Dorothea Elisabeth ROTHENBURG,
* Trebbin 21.09.1762, + Altranft 04.04.1843 (T.d. Friedrich R., Schulmeister in Alttrebbin und Maria geb. GRUNEN).

Kinder:

1 Christian Friedrich Wilhelm SCHILLING,
* Kerstenbruch 22.12.1786, + Kerstenbruch 21.12.1787.
2 Heinrich Ludwig August SCHILLING (=IIIa),
* Kerstenbruch 21.11.1788[9], + 18.08.1852
3 N.N. (Zwillinge)
* Kerstenbruch 09.02.1791, + Kerstenbruch 09.02.1791.
4 Friedrich Wilhelm Ferdinand SCHILLING (=IIIb),
* Kerstenbruch 12.03.1792[10], + Neukietz b. Wriezen 08.09.1853.
5 Johann Carl Ludwig SCHILLING (=IIIc),
* Kerstenbruch 18.05.1795[11], Bernickow (Kr. Königsberg/Nm) 17.09.1859.
6 Ephraim Ernst Gabriel SCHILLING (=IIId),
* Kerstenbruch 18.01.1798[12], + ...
7 Wilhelm Paul Alexander SCHILLING (=IIIe),
* Kerstenbruch 18.03.1801[13], + Altranft 24.07.1875.
8 Dorothea Friederike SCHILLING,
* Kerstenbruch 01.01.1804, + Kerstenbruch 02.01.1804.
9 Adolph Gustav Eduard SCHILLING (=IIIf),
* Kerstenbruch 13.04.1805[14], + Schönwerder 23.12.1888.
10 Henriette Helena Amalie SCHILLING,
* ... 09.10.1807[15]

  1. [1] Im KB von Kirchhain wird er bei den Namen Schilly getauft.
  2. [2] KB Kirchhain Taufen, S. 188.
  3. [3] BLHA Rep. 2A II 0 Nr. 1074.
  4. [4] siehe 3.
  5. [5] Chronik des Dorfes Kerstenbruch Band I.
  6. [6] siehe 3.
  7. [7] Wikipedia Artikel "Johann Julius Hecker" (besucht am 19.03.2017).
  8. [8] Herzberg, Friedrich: Fortsetzung der Nachrichten von dem mit der hiesigen Königl. Realschule verbundenen Schullehrer- und Küster-Seminar, Winterhalbjahr 1788/89 (1788).
  9. [9] siehe 3.
  10. [10] siehe 3.
  11. [11] siehe 3.
  12. [12] siehe 3.
  13. [13] siehe 3.
  14. [14] siehe 3.
  15. [15] siehe 3.