Die Lehrerfamilie Schilling

IIIa Nachfahren des Alttrebbiner Lehrers Heinrich Ludwig August Schilling

Heinrich Ludwig August SCHILLING[1](=IIIa),
* Kerstenbruch 21.11.1788[2], + ... 18.08.1852[3].

Ludwig SCHILLING wurde 2 Jahre in der Dorfschule zu Neulewin ausgebildet. Am 23.04.1812 starb der Alttrebbiner Schullehrer Paul mit 68 Jahren und Ludwig SCHILLING bat den Superindendenten Riemschneider um seine Berücksichtigung bei der Wiederbesetzung der Stelle, die er noch im selben Jahr 1812 erhielt.
Nach 6 1/2 Jahren stellte er allerdings ernüchternd fest, dass er von seinem Einkommen kaum leben konnte. Er hatte zwar 10 Morgen Ackerland zur Verfügung gestellt bekommen, konnte diese aber nicht bewirtschaften, da er Schneider und kein Landwirt war. Hinzukam, dass der Ort aus nur 10 Familien bestand und nur 9 Kinder schulpflichtig waren. Somit betrug das Schulgeld höchtens 10 Rtr. . Auf kirchliche Accidenzien musste er ebenfalls verzichten, da er nur als Schullehrer und nicht auch als Küster in Alttrebbin tätig war. Zusätzlich musste er für sein Brennholz selbst aufkommen.
Er vereinbarte eine Reduzierung der Ackerfläche, für die er eine andere Gegenleistung erhielt und bat am 15.02.1819 um eine jährliche Sondergratifikation bei der Regierung. Eine Kombinierung der Alttrebbiner Schule mit der damals nicht besetzten Schule von Kleinbarnim und Wubrisberg war nicht möglich, da diese bereits von der Schule in Groß- oder Altbarnim verbunden wurde.[4]

1833 unterrichtete er 25 Schüler und hatte 1826 einen Verdienst von 120 Rtl. und 12 Gr., dieser setzte sich aus Erlösen seiner 13 Morgen (z.B. Roggen-, Futterstroherzeugnissen) und Bargeld (z.B. Neujahrsgeld, Schulgeld) zusammen.
Er arbeitete zwischen 1812 und 1850 als Lehrer in Alttrebbin, wo er 1851 emeritiert wurde. Als er ein Jahr später starb, hinterließ er eine Witwe, 6 erwachsene und 2 minderjährige Kinder[5].

oo Alttrebbin 1813[6] Maria Elisabeth WEGENER,
* ..., + ...

Kinder;

1 N.N.
* ..., + ....
2 N.N.
* ..., + ....
3 N.N.
* ..., + ....
4 N.N.
* ..., + ....
5 N.N.
* ..., + ....
6 Emilie Henriette SCHILLING,
* Alttrebbin (err. 1813)[7], + Berlin 24.07.1889.[8]
oo ..., Arbeiter Friedrich DAMM, verstorben in Alttrebbin vor 1889
7 Pauline Amalie SCHILLING,
* Alttrebbing (err. 1817)[9], + Berlin 20.04.1893.[10]
oo Berlin 05.12.1847[11], Zuckersieder Josef KREMSER
8 N. SCHILLING (Sohn),
* Alttrebbing 26.06.1832[12], + ...

  1. [1] Im KB von Kirchhain wird er bei den Namen Schilly getauft.
  2. [2] BLHA Rep. 2A II O Nr. 1074.
  3. [3] "2244 Lehrer, Küster, Kantoren und Organisten des Regierungsbezirks Potsdam" in Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens e.V. .
  4. [4] BLHA Rep. 2A II O Nr. 225.
  5. [5] siehe 3.
  6. [6] Oderbruch-Siedlung im Kreise Oberbarnim (Kreisausschuß des Kreises Oberbarnim (1930).
  7. [7] Sterbeurkunde StA Berlin VIII 1931/1889.
  8. [8] siehe 7.
  9. [9] Sterbeurkunde StA Berlin VI 450/1893.
  10. [10] siehe 9.
  11. [11] Trauung im ev. KB Sankt Georgenkirche Berlin Nr. 617/1847.
  12. [12] siehe 3.