Die Torfwirtschaft

Torf kommt in moorigen Gebieten vor und besteht aus vermoderten Wurzeln und Moos welche mit Erdharzen durchwuchert sind. Torf wurde als Brennmaterial verwendet, wo die Holzpreise zu hoch waren oder die Bewaldung weiterhin benötigt wurde. Der brennbare Torf wurde u.A. zur Befeuerung von Kalkbrennereien, Ziegelhütten, Schmiedearbeiten und Eisenhütten verwendet.

Je nach Torfart gibt es verschiedene Arten der Torfgewinnung. Torf kann gegraben, gestochen oder auch gefischt werden.

Für die gebrabene Torfgewinnung wurden Torfgräben ausgehoben, in denen in der Regel jeweils 3 Arbeiter tätig sein konnten. Der Erste stach, der Zweite hebte und der Dritte setzte den Torf am Torfgrabenrand ab. Anschließend wurde der Torf an einem Trockenplatz in Hohlhaufen gestapelt. Die Arbeit wurde in der Regel in 3 Torfgräben ausgeführt, so dass 9 Arbeiter benötigt wurden.

Der Torfmeister ist für das Aufsuchen des Torfes verantworlich und kann die verschiedenen Torfarten unterscheiden. Er weist die Arbeiter in ihre Tätigkeiten vom Stich bis zur Stapelung der Torfstücken ein und beaufsichtigt die Arbeiten. Nach der Stapelung hat er die Trocknungsaufsicht über den gestochenen Torf.

Das Ergebnis des Torfstechens ist noch bis weit in die Gegenwart sichtbar. Die gestochenen Felder sind heute meist mit Wasser gefült und es haben sich so kleinere Teiche gebildet.

Quelle:
Krünitz, D. Johann Georg: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats-Stadt-Haus und Landwirtschaft (1773 - 1858)
Moser, Heinrich Christoph: Die Torfwirtschaft im Fichtelgebierge (1825)