Die Familie Doering in Költschen

Im Hypotheken-Buch des Patrimonial-Gerichts des Waisenhauses zu Züllichau sind Daten über die Neudorfer Anteile von Hammer, Költschen und Cocceji vermerkt. Um 1856 gehörte ein Drittel des Dorfes Hammer, ein viertel des Dorfes Költschen und ein Drittel des Koloniedorf Cocceji zum Rittergut Neudorf und somit zum Steinbartschen Waisenhaus. Carl Adam von Waldow stifteste das Gut Neudorf, sowie das Gut Rauden, durch sein 1747 angelegtes Testament.

Unter der Haus Nummer 4 befand sich nun eines der Fischergüter von Költschen, welches von 1758 an mind. 100 Jahre im Besitz der Familie Doering war.

Samuel Doering hat das Gut am 02.01.1758 für 51 Taler gekauft und am 08.11.1804 an seinen Sohn Martin für 600 Taler verkauft.

Nach dem Tot von Martin Doering, übernahm 1832 seine Wittwe, Luise geb. Rabe das Gut für 1770 Taler.
Martin Doering muss um 1830 gestorben sein, da in diesem Jahr der Erbrezess abgeschlossen wurde.
In diesem wurde festgelegt, dass die Kinder ein Vaternerbe zu gleichen Teilen erhalten sollten. Dies waren jeweils 293 Taler und 22 Silbergroschen für:
Wilhelmine Doering, geb. 28.10.1810
Samuel Doering, geb. 02.07.1813
Anna Dorothea Doering, geb. 14.03.1816
Henriette Karolilne Doering, geb. 10.08.1820
Diese Gelder waren zur Volljährigkeit und Austritt aus dem mütterlichen Hause zahlbar und wurden bis dahin zu 5% jährlich zu verzinsen.

Zusätzlich wurden Austellungsgelder für die vier Geschwister vereinbart, die entweder bar oder in Naturalien bedient werden sollten.
So erhielt z.B. Wilhmine Doering ein Bett, bestehend aus einem Deckbett, einem Unterbett, drei Kopfkissen, zwei bunte Überzüge und drei Laken, oder nach dem Wahl der Mutter 20 Taler. Dazu erhielt sie zwei Kühe, oder nach Wahl der Mutter für jede Kuh 12 Taler.
Samuel hingegen erhielt einen Stier oder 10 Taler, sowie ein Ochse oder 22 Taler.

Nach dem Tot seiner Mutter, übernahm 1836 der Sohn Samuel Doering das mitlerweile auf 1762 Taler taxierte Gut. Die noch Minderjährigen Töchter, Anna Dorothea und Henriette Karoline, 131 Taler und 14 Silbergroschen bzw, 140 Taler, welches wiederum mit 5 % verzins wurde.

Im Jahre 1841 hat er den zum Gut gehörenden "Brandgarten" an den Schiffseigentümer Gottlieb Hemmerling verkauft. Dieser wurde auf 250 Taler geschätzt, so dass das Gut nun noch 1.512 Taler wert war.

Nach dessen Tot übernahm 1849 seine Ehefrau, die Witwe Johanne Charlotte Doering geb. Schostag das Gut, welches 1.577 Taler an sie verkauft wurde.

Quelle:
Archiwum Państwowe w Gorzowie Wielkopolskim, "Neudorf, Hammer Költschen", Signatur 66/126/0/2.23/32
Berghaus - Landbuch Band 3(1856).pdf S. 294 u. 307